Der unter dem Namen Avoton oder auch Rangeley bekannte Intel-Prozessor ist auf Grund eines fehlerhaften “Low PIN Count Bus Clock Output”, sehr wahrscheinlich für die immer häufiger auftretenden Ausfälle bei Cisco-Switches und Synology-DS Systeme, verantwortlich. Durch den Dauerbetrieb des Prozessors kann ein Defekt am “LPC-Bus” auftreten, was dazu führt das sich das System anschließend nicht mehr zu booten ist.

Der Intel Atom Prozessor, der Serie C2000,  ist in einigen Netzwerkgeräte, diverser Hersteller verbaut. Neben den Switches von Cisco, sind auch Firewalls, Mainboards und W-LAN-Controller sowie Router betroffen, etwas von HPE, Juniper, Dell, Asrock, NEC, Netgear und Synology.

Synology verbaut den betroffenen fehlerhaften Chip C2538, den der CPU-Hersteller Intel bereits Ende 2013 herausgebracht hatte,  in mehrere Synology-Modelle ein. Neben den RS1515+ und RS2416+, sind auch weitere Desktop-Modelle, wie DS415+, DS1515+,DS1815+ und DS2415+ (siehe Listen unten) betroffen. Obwohl Synology keinen größeren Anstieg der Ausfälle zu vermelden hat, hat der Hersteller bereits reagiert und die Garantiezeit für die betroffenen Modelle schon einmal vorsorglich um 12 Monate erhöht. Gleichfalls hat Synology und der CPU-Hersteller Intel bereits im Februar weitgehende Maßnamen getroffen um den Fehler auszuschließen, weshalb die betroffenen Geräte auch nicht vom Markt entfernt werden bräuchten. Mit der neuen Revision ist das C0 Stepping angepasst worden, was den Fehler zukünftig ausschließen soll.

Allerdings sind die Garantiebedingungen bei Synology ziemlich komplex, deshalb gilt es im Zweifel dort einmal genau nachzulesen, ob ein Garantieanspruch besteht. Bei der Konkurrenz QNAP setzt man zwar auch auf Intel Atom CPUs, allerdings setzt man dort auf die J-Serie und D, CE, wo der Fehler nicht aufzutreten scheint. Beim Hersteller Buffalo ist die fehlerhafte CPU der C-Serie ebenfalls nicht im Einsatz.

Gefahrenpotential durch “hohe Last im Dauerbetrieb”

Laut einigen Vorfällen, wie Sie auch bereits im Synology-Forum diskutiert werden, sind vor allem Synology-Systeme, die dauerhaft unter hoher Last laufen von diesem Bug, betroffen. (also langfristig bei fast 100% Leistung) Das gleiche beschreibt auch eine Stellungnahme von Synology. Abhilfe scheint es im Nachgang nicht zu geben, allenfalls bleibt nur die Anfrage beim Hersteller selbst, ob er das Gerät austauscht. Eine einfache Prüfung kann man schlicht mit einem Ersatznetzteil durchführen. Dazu reicht meist ein herkömmliches PC-Netzteil mit einem 24 Pol Mainbord Anschluss.

Allerdings lässt sich damit leider nur die Aussage treffen, ob das Netzteil defekt ist oder ob der Bug “Low PIN Count Bus Clock Output” die Ursache für den Ausfall ist. Wie so ein simpler Test bei einer DS 1815+ durchzuführen ist, zeigt der nette Herr in dem unten verlinkten Video. Während der erste Teil noch fast gefahrlos nachgemacht werden könnte, sollte man den 2. Teil (ab Min 8.02) nur nachmachen, wenn man etwas von Fach versteht, oder einen Elektriker oder einen versierten PC-Techniker zu Rate ziehen.

Netzteil Prüfung DS 1815+ bei Youtube

Liste mit verbauten Intel Atom “Avorton” C2538

  • RS1219+
  • RS818+ /RS818RP+
  • RS2416+/RS2416RP+
  • RS815+/RS815RP+
  • DS2415+
  • DS1815+
  • DS1515+
  • DS415+
  • DS 1817+
  • DS 1517+

Eine Liste der verbauten CPU-Modelle findet man auf der Synology-Webseite